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Was deine traumatische Kindheit mit deinen toxischen Beziehungen zu tun hat


Toxische Beziehung
Toxische oder gar narzisstische Beziehungen sind oftmals ein Symptom einer traumatischen Vergangenheit.

Viele Menschen, die sich in toxischen Beziehungen wiederfinden, fragen sich irgendwann: Warum passiert mir das immer wieder? Warum ziehe ich Partner an, die mir nicht guttun? Die Antwort darauf liegt oft in der Kindheit – genauer gesagt in den unbewältigten traumatischen Erlebnissen aus dieser Zeit.


Einfachheitshalber verwende ich im folgenden Text den Begriff "Narzisst" (männlich), möchte aber darauf hinweisen, dass es auch viele weibliche Narzissen gibt.





Kindheitstrauma und seine unsichtbaren Narben


Unsere Kindheit prägt unser gesamtes Leben. Erfahrungen, die wir als Kind gemacht haben, beeinflussen nicht nur unser Selbstbild, sondern auch unsere Bindungsfähigkeit. Wenn wir in einem Umfeld aufgewachsen sind, in dem emotionale Kälte, Vernachlässigung, Missbrauch oder übermässige Kritik an der Tagesordnung waren, haben wir oft unbewusst gelernt, dass Liebe mit Schmerz, Unsicherheit oder Kampf verbunden ist. Diese Überzeugungen schleppen wir dann in unser Erwachsenenleben mit.


Oft werden solche traumatischen Erfahrungen verdrängt oder heruntergespielt, doch sie hinterlassen tiefe Spuren in unserer Psyche. Viele Erwachsene erkennen nicht, dass ihre Schwierigkeiten in Beziehungen direkte Folgen ihrer Kindheitserlebnisse sind. Unsicherheiten, Verlustängste oder ein mangelndes Selbstwertgefühl sind häufige Konsequenzen.




Bindungsmuster aus der Kindheit


Die Bindungstheorie besagt, dass wir in unserer frühen Kindheit ein bestimmtes Muster entwickeln, wie wir zu anderen Menschen in Beziehungen stehen. Kinder, die verlässliche und liebevolle Bezugspersonen hatten, entwickeln in der Regel eine sichere Bindung - ganz nach dem Motto "Wie die Bindung, so die Beziehung". Kinder, die jedoch Ablehnung, emotionale Unberechenbarkeit oder gar Missbrauch erlebt haben, neigen als Erwachsene zu unsicheren oder ängstlichen Bindungen.


Menschen mit einem vermeidenden Bindungsstil haben oft Schwierigkeiten, emotionale Nähe zuzulassen, während Menschen mit einem ängstlichen Bindungsstil sich oft zu Partnern hingezogen fühlen, die sie schlecht behandeln, weil sie tief in sich glauben, dass sie um Liebe kämpfen müssen. Genau dieses Muster führt oft in toxische Beziehungen.





Wiederholung von Trauma in toxischen Beziehungen


Das Unterbewusstsein sucht nach vertrauten Mustern, selbst wenn diese schmerzhaft sind. Wenn du als Kind lernen musstest, dass Liebe inkonsistent oder schmerzhaft ist, dann wirst du dich im Erwachsenenalter unbewusst zu Partnern hingezogen fühlen, die diese alten Gefühle wieder hervorrufen (toxische oder gar narzisstische Partner). Das liegt daran, dass wir oft versuchen, alte, ungelöste Wunden in unseren heutigen Beziehungen zu heilen – ein Mechanismus, der jedoch meist nur weiteres Leid bringt.


Besonders gefährlich wird es, wenn Menschen unbewusst Partner wählen, die ihre schlimmsten Ängste bestätigen. Dies kann zur Wiederholung eines Traumas führen, weil man sich genau in die gleiche verletzende Situation begibt, die man eigentlich vermeiden wollte.



Der Teufelskreis der toxischen Beziehungen


Toxische Beziehungen entstehen oft, weil beide Partner aus ihrer Kindheit unbewusste Muster mitbringen. Der eine fühlt sich unvollständig ohne Bestätigung, der andere geniesst es, Kontrolle zu haben. So entsteht eine ungesunde Dynamik aus Abhängigkeit, Angst und Schmerz - auch "Trauma Bonding" genannt. Der Wunsch nach Liebe wird dann oft mit emotionaler Achterbahnfahrt verwechselt.


Ein weiteres Problem ist, dass toxische Beziehungen oft Suchtcharakter haben. Die Momente der Zuneigung oder Leidenschaft geben kurzfristig das Gefühl von Liebe, aber sie wechseln sich mit Kälte und Distanz ab, was langfristig emotional zerstörerisch ist.



Auszug aus meinem kostenlosen E-Book "Trauma Bonding erstehen" (Link)
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Warum wir in toxischen Beziehungen bleiben


Viele Betroffene wissen, dass ihre Beziehung ihnen nicht guttut, aber dennoch fällt es ihnen schwer, sie zu verlassen. Das liegt an verschiedenen Faktoren:


  • Angst vor dem Alleinsein: Menschen mit Kindheitstrauma haben oft Angst, verlassen zu werden und klammern sich deshalb an ungesunde Beziehungen.


  • Verzerrte Vorstellung von Liebe: Wenn Liebe in der Kindheit mit Schmerz verbunden war, erscheint eine toxische Beziehung als „normal“.


  • Geringes Selbstwertgefühl: Wer tief in sich glaubt, nicht gut genug zu sein, wird sich immer wieder mit weniger zufriedengeben.





Wege zur Heilung und Selbstreflexion


Die gute Nachricht ist: Es gibt Wege, diesen Kreislauf zu durchbrechen. Der erste und wichtigste Schritt ist, sich der eigenen Muster bewusst zu werden. Hinterfrage deine Beziehungsmuster und erkenne, woher sie stammen. Therapie oder Coaching können dabei helfen, alte Wunden zu heilen und neue, gesunde Bindungsmuster zu erlernen.


Auch Selbstreflexion und das Führen eines Tagebuchs können helfen, destruktive Muster zu erkennen und zu durchbrechen. Gespräche mit Freunden oder Selbsthilfegruppen können ebenfalls einen großen Beitrag zur Heilung leisten.



Strategien zur Veränderung und persönlichem Wachstum


Um aus toxischen Beziehungen herauszukommen, sind folgende Strategien hilfreich:


  • Grenzen setzen: Lerne, „Nein“ zu sagen und deine Bedürfnisse ernst zu nehmen.

  • Selbstliebe entwickeln: Stärke dein Selbstbewusstsein und erkenne deinen eigenen Wert.

  • Therapeutische Unterstützung: Ein professioneller Therapeut oder Coach kann helfen, alte Wunden zu heilen und neue Beziehungsmuster zu entwickeln.

  • Bewusste Partnerwahl: Achte darauf, dass du Menschen in dein Leben ziehst, die dir guttun und deine Werte respektieren. Zu den andern solltest du aus Liebe zu dir selbst eine gewisse Distanz halten.




Fazit: Heilung beginnt bei dir


Wenn du immer wieder in toxische Beziehungen gerätst, liegt das nicht daran, dass du Pech hast oder einfach die falschen Menschen triffst. Es ist ein Zeichen dafür, dass alte Muster aus deiner Kindheit noch in dir wirken. Doch du hast die Möglichkeit, diesen Kreislauf zu durchbrechen. Je mehr du dich selbst verstehst und heilst, desto gesündere Beziehungen wirst du in dein Leben ziehen. Der Schlüssel liegt nicht darin, den perfekten Partner zu finden, sondern darin, dich selbst so zu lieben, dass du nur noch gesunde Liebe akzeptierst.



Erkennst du dich und deine Beziehung in diesem Beitrag wieder? Willst du die toxischen Muster endlich durchbrechen und wieder frei sein? Setzt dich mit mir in Verbindung und ich erkläre dir, wie ich dich professionell unterstützen kann.



Alles Liebe,

Alexandra

 
 
 

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